Stellungnahme der SG GE e.V. zu Gelsensport

In den letzten Wochen und Monaten ist in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) oft sehr emotional und kritisch über die Arbeit von Gelsensport und deren Zusammenarbeit mit den Sportvereinen in Gelsenkirchen berichtet worden. Jetzt ist durch die WAZ eine Umfrage für alle Gelsenkirchener Sportfrage gestartet worden, in der u.a. die Zufriedenheit der Sportvereine mit der Zusammenarbeit und der Arbeit von Gelsensport abgefragt wird.
Dies haben wir zum Anlass genommen, die nachfolgende Stellungnahme zu der Berichterstattung und der Umfrage an den zuständigen Redakteur der WAZ, Herrn Andreas Artz zu senden:

Sehr geehrter Herr Artz,

in der letzten Zeit ist nicht zuletzt durch die emotionale und der Fußball dominierten Berichterstattung der WAZ im lokalen Sportteil in der Öffentlichkeit und in der Politik der Eindruck geweckt worden, dass die Gelsenkirchener Sportvereine nicht mit der Zusammenarbeit und der Arbeit von Gelsensport zufrieden sind. Dies ist Mitnichten der Fall, und wir hoffen, dass an Ihrer Umfrage auch genügend Nicht-Fußball-Vereine teilnehmen und unsere Meinung bestätigen werden.

Zuerst darf ich Ihnen kurz unseren Verein vorstellen. Die Schwimmgemeinschaft Gelsenkirchen e.V. (SG GE e.V.) ist am 01.01.2020 durch die Fusion der ehemaligen Vereinen Schwimmverein GE 04 e.V., DJK Neptun GE e.V. und SV GE-Horst 64 e.V. entstanden. Wir haben mehr als 1.300 Mitglieder und betreiben die Sportarten Schwimmen, Wasserball und Triathlon auf diversen Meisterschaftsebenen und haben hier in der Vergangenheit bereits beachtliche Erfolge erzielt u.a. 2. Bundesliga Schwimmen, Wasserball Verbandsliga sowie nationale und internationale Titel in den offenen Klassen sowie im Jugend- und Masters-Bereich gewonnen. Daneben nehmen wir an nationalen und internationalen Schwimmwettkämpfen und Meisterschaften, Wasserballturnieren und Triathlon-Events mit beachtlichen Erfolgen teil.

Außerdem erbringen wir einen großen Teil der Nichtschwimmerausbildung von Kindern und
auch Erwachsenen in Gelsenkirchen. Darüber hinaus bieten wir aber auch im Breitensport ein großes Vereinsangebot wie z.B. Aquatic-Fitness, Wassergymnastik, Aerobic und Zumba. Insgesamt leisten wir neben den sportlichen Aufgaben hervorragende Arbeit im sozial- und gesellschaftspolitischen Bereich, in der Jugendarbeit und in der Integration von Migranten, und zwar zu gleichen Teilen in der männlichen- wie auch in der weiblichen Bevölkerung, was zum Beispiel beim Fußball größtenteils dem männlichen Bevölkerungsanteil zugutekommt.

Jetzt zu Gelsensport:

Sowohl die ehemaligen Schwimmvereine als auch unser neuer Verein waren und sind durchaus zufrieden mit der Zusammenarbeit und der Arbeit von Gelsensport. Ganz besonders hervorzuheben ist, dass wir nicht zuletzt durch den Einsatz von Gelsensport und dem Vertrag mit der Stadt Gelsenkirchen keine Betriebskostenzuschüsse für die Nutzung unserer Sportstätten zahlen müssen. Wir haben in all den Jahren immer sehr gut und kooperativ mit Gelsensport zusammengearbeitet und immer ein offenes Ohr für unsere Problem und Anliegen gefunden. Und wir haben in der Regel auch immer eine Lösung bei Problemen gefunden. Als jüngstes Beispiel konnten wir im Sommer 2020 in enger Zusammenarbeit mit Gelsensport und dem Badbetreiber das Training unserer Wettkampfmannschaften und der Wasserballer unter Corona-Bedingungen im Sportparadies und im Jahnbad sicherstellen. Danach gelang es uns auch noch gemeinsam bis zum Lockdown im Herbst 2020 wieder den Breitensport aufzunehmen.

Wir wissen sehr wohl um die prekäre Haushaltsituation der Stadt Gelsenkirchen, und haben unsere Forderungen, beispielsweise nach einer ganzjährigen Möglichkeit des Trainings und der Wettkampfveranstaltung auf einer 50 m-Bahn, immer sehr sachlich vorgetragen und bei der Entwicklung des neuen Bäderkonzeptes aktiv und kooperativ mitgearbeitet. Wir hoffen jetzt inständig, dass dieses Bäderkonzept möglichst schnell mit dem Bau eines ganzjährig zu nutzenden Wettkampfgerechten 50m-Bades umgesetzt wird. Darüber hinaus sollten bei den geplanten Neubauten von Schulen in Gelsenkirchen auch zusätzliche Lehrschwimmbecken eingeplant werden, die für die Nichtschwimmerausbildung durch die Schwimmvereine genutzt werden können.

Die Forderung nach mehr Kunstrasenplätzen für alle kleinen Fußballvereine können wir angesichts der Haushaltslage der Stadt nicht nachvollziehen. Diese Forderung könnte nur durch Mittelkürzung für andere Sportarten umgesetzt werden. Hier einseitig Druck auf die Kommunalpolitik und die Medien auszuüben, finden wir absolut unfair gegenüber allen anderen Gelsenkirchener Sportvereinen.

Von der WAZ erwarten wir in Zukunft und insbesondere nach Auswertung ihrer Umfrage, -an der wir selbstverständlich teilgenommen haben- eine objektive Berichterstattung mit mehr Raum für andere Sportarten wie Fußball.

So sehr ich persönlich auch glühender Fan von Schalke 04 bin und mir auch gerne Heimspiele von Ge-Horst 59 ansehe, kann ich die einseitige Bevorzugung des Fußballsports nicht nachvollziehen.

Für Fragen und Erläuterungen stehe ich Ihnen auch gerne telefonisch unter 02043 969610 oder 0171 5644153

Mit sportlichen Grüßen und

GUT NASS

Für den Vorstand der SG GE e.V.

Manfred Wöllke

(Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes SG GE e.V.)